Der Einladung der Willy-Aron-Gesellschaft Bamberg e.V. sind auch wir als GrafStauffenberg-Realschule mit einigen Schülern aus der 10 C neben weiteren zehn Schuldelegationen von Mittel-,
Realschulen und Gymnasien gerne gefolgt, um an der Gedenkveranstaltung für die Opfer des Holocaust teilzunehmen. Außerdem waren auch der Vorsitzende der Willy-Aron-Gesellschaft Bamberg,
Daniel Manthey, der Bamberger Oberbürgermeister Andreas Starke, der zweite Bürgermeister Dr. Christian Lange, der Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde Bamberg e.V., Martin Rudolph., der
stellv. Vorsitzende Thomas Schindler der Liberalen Jüdischen Gemeinde Mischkan ha-Tfila Bamberg e.V. sowie der Beauftragte für Antisemitismus der Bayerischen Staatsregierung, Dr. Ludwig Spaenle,
eingeladen.
Der erste Teil der Veranstaltung richtete den Blick auf die Vergangenheit. Er war der Trauer und dem Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus gewidmet. Nach einer kurzen Einführung stellten
einige Schülerinnen und Schüler Biografien vor, die sie selbst erforscht hatten. Dabei wurde z. B. das wiederentdeckte Tagebuch der Erika Löbl vorgestellt, die im Alter von 13 bis 19 Jahren
die Zeit vor 1939 und die ersten Kriegsjahre, die sie und ihr Bruder Werner nach ihrer Rettung am 12. Juni 1939 durch einen Kindertransport in England erlebten, beschrieb. Kurze
Impressionen ehemaliger Konzentrationslager, in denen Bamberg als ein Ausgangsort von Deportationen genannt wurde, leiteten in das allgemeine, gemeinsame Gedenken über. Zur Vorbereitung
hatten sich unsere Schüler der 10 Klasse im Unterricht mit den Schicksalen von Opfern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Bamberg und Umgebung befasst und Steine mit deren Namen
beschriftet. Diese legten sie in
würdevoller Weise mit den Schülern der anderen Schulen als Erinnerungssteine auf einem eigens dafür gestalteten Ort auf der Bühne nieder und sprachen laut den Namen der Menschen aus, an die sie
erinnerten.
Im zweiten Teil der Gedenkveranstaltung wandten sich die Schülerinnen und Schüler der Freude über das Ende der NS-Zeit und der Gegenwart zu. Sie stellten vor, was sie konkret dafür tun, dass
heute ein menschenwürdiges Zusammenleben Wirklichkeit werden kann. Zum Abschluss verdeutlichten zwei kleine Erzählung aus den Niederlanden und ein Video-Clip aus den USA, wie wichtig das
Engagement der jungen Leute in der Erinnerungsarbeit auch für die Nachfahren der Opfer ist, die sehr dankbar dafür sind, dass junge Menschen aus Deutschland sich heute an ihre Vorfahren, deren
Leid und oft auch deren Tod erinnern. Alle Schulen erhielten aus der Hand des Beauftragten für Antisemitismus der Bayerischen Staatsregierung, Dr. Ludwig Spaenle, eine
Teilnahmebescheinigung, nachdem er das große, beeindruckende und ernsthafte Engagement der Schülerinnen und Schüler gelobt hatte. Er bedankte sich bei der Willy-Aron-Gesellschaft und allen
Unterstützern für deren wegweisende, zukunftsorientierte Erinnerungsarbeit.
Mechthildis Bocksch, Christian Hubel Bildnachweis: Stadt Bamberg